2014_03_05_AE_FaschinenBock

 

Der Faschinen-Bock aus Dachlatten.

Bei den letzten beiden Arbeitsdiensten ist eine ganze Menge Buschwerk von Weiden angefallen.
Das Ideale Material für die Herstellung von Lebendfaschinen.

Faschinen dienen dem Uferschutz; der Laichhilfe; schützen die aufkommende Brut und
helfen vielen Nährtierchen und das alles für "Lau".

 

Ziel:
- zerlegbar
- muss in den Kofferraum passen (max. 200cm)
- günstig in der Anschaffung
- leichte Bauweise, 1 Mann soll sie versetzen können an den nächsten Haufen Buschwerk

 

Zuerst war das geplante "Ding" nur dafür gedacht um kurze Faschinen binden;
dann kam da diese innere Unruhe, "wieso nur 2m Lang, bei 3m Länge gibt es weniger Verschnitt (Abfall)?".
Es folgte die übliche "Da-grübeln-wir-noch-mal-eine-Nacht-drüber-" Phase und ihr seht selbst;
der Buschbinde-Bock wurde 350cm lang.

Die Arbeitshöhe liegt bei 80-85cm (Küchenarbeitsplatte); montiert man die 3 senkrechten Stützen anderst herum, dann
ist die Arbeitshöhe bei ca. 70cm ("Zwergen"-höhe).
Die Querstreben für die Buschauflage sind zweigeteilt; ein Element ist
200cm lang, das Andere ist 170cm (incl. 20cm Überlappung).

Die Buschlage kann bis 55cm Höhe aufgetürmt werden. Damit man ungefähr mitbekommt,
wie dick die Buschwalze wird, hab ich einige Markierungen eingebrannt.


Hier lag noch so ein Brand-Löt-kolben 'rum und so bleiben die Markierungen auch nach
allerlei Dreck und Schmutz an dem Bock sichtbar.

Die Querstreben sehen aus wie eine Leiter mit vorstehenden Sprossen. Erste Idee war, die Sprossen
zwischen die langen Latten zu Schrauben um Platz zu sparen.
Letzendlich blieb der Gedanke an die Praxis hängen.
Wenn das Buschwerk eine Lattenstärke höher liegt, dann kann man da einfacher
"drunter-durch-wurschteln" um den Spanngurt bzw. den Draht um das Buschwerk zu legen.
Die Anzahl der kleinen "Sprossen" ist frei gewählt, da Buschkram auch immer
mal gerne krumm gewachsen ist hab ich 11 "Sprossen" auf den Querstreben genommen und
3 weitere kommen durch die senkrechten Stützen hinzu.

Verbindung zwischen der 200cm "Leiter" und der 150cm "Leiter" (170cm incl überlappung)
Die Breite der Leitern beträgt 40-41cm; die Breite der senkrechten Elemente ca. 48cm ohne die
lange (85cm) Querlatte am untersten Ende.
Die 85cm Latte lässt sich bei Platzmangel im Auto demontieren.

Die Stützen zwischen senkrechten- und waagerechten Bauteilen wurde auf die Rückseite verlegt.
Der Grund, steht man nah am Bock (zerren/zurren), dann stören Stützen im Oberschenkel/Kniebereich.





Materialliste (ohne Gewähr):

> Dachlatten (38x58mm) lfdm/82 cent; 4 x 5m + 2 x 4m (28 lfdm) = 22,96€
> 3 x 1m M8 Gewindestangen
> 56 x Ø 25mm U-Scheiben; 56 M8 Sechskantmuttern; (je Stck. 9 cent)
> Spanplattenschrauben (Torx-Kopf); 1Pck. (100 Stck.) 4,5 x 80mm (9,95€); 1Pck. (50 Stck.) 4,5 x 60mm (4,79€); zus. 14,74€
> Trennscheibe Metall "superdünn"
> Nylonseil 10m, Ø 6mm ; Spanngurt mit Ratsche (450 kg); 17,38€

>>> 72,81€ Gesamt <<<

 

 

 

 

Transport und Aufbau nahe am Buschwerk

Transport in 5 Einzelteilen; passte Problemlos ins Auto.
Die breiten (85cm) Querhölzer an 3 paar senkrechten Stützen hab ich montiert gelassen.

 

(links das 150cm/170cm Element); die zweite Sprosse von links fängt das Gewicht ab;
die Verschraubung bei A/B hält die ganze Konstruktion in der "Richtung".


Montage-Werkzeug:

> 2 x 13er Gabel-/Ringschlüssel;
> 1 Feile (für eventuell versautes Gewinde vom zerlegen mit dem Hammer)
> 1 Hammer

Nach dem Aufbau wurde die Possition nahe am Buschhaufen gewählt. Die senkrechten haben alle mit dem 2,5 kg Spalthammer
eine oben drauf bekommen bis die 85cm Querlatte auf dem Boden auflag. Dafür ist die 85cm Querlatte ca. 5cm länger höher
an den Senkrechten montiert worden, damit die ca. 5cm im Boden einen gewissen Halt finden.

 

Zum "Binden" hab ich mich für einen Spanngurt mit Ratsche entschieden.

In der Orginal-Benutzer-Version zeigen die Haken beim ziehen leider in die falsche Richtung.
Benutzt man den Spanngurt "wie gekauft", dann krallen sich die Haken in jeden Ast/Rundholz.
Auch die Gurtlänge ist eher hinderlich als nützlich; in meinem Fall reichten 100cm Gurtlänge
um 1.) zu füllen. Bei 110cm Gurtlänge klemmte sich der Gurt schon so dermaßen zwischen Blech und Achse,
dass ein Lösen nicht mehr möglich war und ich das ganze Geraffel zerlegen musste.

2.)
.. mit 13 Schlüssel lösen -> Schraube entfernen -> Gurt drehen
-> -> Schraube einsetzen -> wieder zusammen schrauben

Wieviel Gurt auf die Trommel geht sollte man vorher testen; bei dem Modell konnte ich mit 90cm Gurtlänge
problemlos spannen und auch wieder lösen; am roten Streifen ist bei den "Dingern" die Problemzone.
Die Gurtlänge im Orginal war 8m ?? .. .. aber nach 110cm Einzug verklemmt sich der Gurt,
dass man alles zerlegen muss; also Vorsicht !

 

 

Der erste Busch auf dem Bock

"Druff was druff" geht ..
.. ein Test mit voller Zuladung

 

Die 1te Faschine ist fertig gestellt.

.. 350cm lang; etwas bauchig in der Mitte; an den Enden mit der Motorsäge gerade geschnitten; fertig

Der Bindedraht ist ein geglühter Draht, für solche Zwecke ideal; er rostet aber bricht nicht gleich ab.

Keine Ahnung wie stramm man den Busch binden soll; "voll angezogen" hab ich jetzt mal gemacht

 

Die Haken gleiten über die Äste hinweg.

Aus dem Ø 6mm Nylonseil wurde ein Schlaufen-*Ding*;
.. Hier 'ne Schlaufe; noch 'ne Schlaufe; da eine weitere Schlaufe und hier noch 'ne Schlaufe; .. ..
Das Hilfs-Seil zum Spannen wurde ca. 150cm lang; erst alle Schlaufen binden - dann abschneiden
Die Schlaufen sollte bequem über die Spanngurt-Haken "flutschen" und
der Abstand zwischen den Schlaufen sollte nicht größer als ca. 15cm betragen.
Bei 90cm Spanngurt-ZUG-Länge reicht ein Schlaufenseil mit ca. 1m völlig aus.

 

.. weiter geht es mit der 2ten Faschine

.. links am Boden;
etwas stärkere Äste dienen als Lagerholz und vereinfachen die Aufnahme mit der Ladegabel am Trekker.

 

Aus dem Buschhaufen könnte man ca. 30 Faschinen a' 350cm herstellen und aus dem Buschwerk, dass
30m entfernt liegt stecken noch mal ca. 10 Faschinen.
Unser Vereinsteich hat zBsp. eine Länge von 225m : 3,5m/Faschine  => 64 Stck. a' 3,5m.
Mindestens 40 Faschinen a' 3,5m (140m) liegen alleine in den beiden Buschhaufen begraben.

 

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7.03.2014 Ergänzung / Erweiterung:


Bei praktischen Arbeiten, hat man immer wieder mal "so ein Gefühl",
dass es an irgend einer Stelle einfach zu lahmarschig vorrangeht;
zumindest erging es mir so, beim Spannen mit der Ratsche.

Eine kleine Grübel-phase, bei einem Pott Kaffee, brachte die Idee mit der Würgekette.
Der nächste Raiffeisenmarkt lag auf dem Weg und so besorgte ich mir dort die Utensilien.

 

Eine 2m lange Kette von der Rolle (5x35) + 2 Schäkel 8x13 a' 60cent
+ 1 Schraube (ca. 25cm /12mm Stahl) die durch die Schäkel passte
und lang genug war um als Hebel zu dienen. (zus. ca. 10,70€)

Die Kette sollte stabil genug sein; die Schäkel durch die Kettenglieder passen; die Schraube sollte
angenehm in der Hand liegen, lang sein und locker durch die Schäkelbogen passen.
Also alles nach dem "Verhältnis" (zu-einander-passend) vor Ort raußgesucht.

Den Nagel hatte ich noch rumliegen, müsste irgend etwas mit Ø 8mm und ca. 20cm sein.


Testlauf; Würgespiel

Kette um das Buschwerk .. Schraube durch die Schäkel ..
und drehen bis der Widerstand so hoch wird, dass nix mehr geht ..

.. dann den Nagel entweder durch 2 Kettenglieder stecken oder
durch ein K-Glied und dann einfach ins Buschwerk stecken; beides funktioniert tadellos
.. die Schraube würgt.. der Nagel fixiert.

Den Spanngurt und die Würgekette kombiniert angewendet und
man kann 2 oder sogar 3 Abschnitte gleichzeitig mit Draht versorgen.
Die Würgekette ist hier die schnellere Lösung, erfordert aber etwas mehr Kraft in den Armen (je nach Hebellänge).
Nächste Optimierung; 1 zusätzlichen 60 cent-Schäkel besorgen, um kleinere Busch-Durchmesser schneller würgen zu können.